Die CLL ist mit den derzeitigen Therapien in den meisten Fällen nicht heilbar. Durch die modernen
Therapieverfahren kann jedoch das Fortschreiten der Erkrankung bei verbesserter Lebensqualität immer länger
hinausgezögert werden.
Möglicherweise können einige wenige Patienten mit sehr günstigem Risikoprofil ihrer Erkrankung durch den
Einsatz einer intensiveren Therapie tatsächlich geheilt werden oder die Erkrankung zumindest so lange
unterdrückt werden, dass die Patienten das Wiederauftreten von Beschwerden dadurch nicht mehr erleben.
Für alle anderen Patienten ist die einzige Chance auf dauerhafte Heilung die Durchführung einer allogenen Stammzelltransplantation, welche jedoch wegen der
hohen Komplikationsgefahr nur für bestimmte Patienten in Frage kommt.
Die Therapie der CLL wird durch die Erkenntnisse aus klinischen Studien laufend weiterentwickelt und führt zu einer immer genauer auf den Patienten und seine Krankheit zugeschnittenen, individuellen Behandlung. Durch die Erforschung neuer Medikamente und Kombinationen stehen heute in den meisten Fällen mehrere Behandlungsalternativen zur Wahl. Dadurch können die Wünsche und Erwartungen der Patienten z.B. bezüglich Behandlungsdauer und Nebenwirkungen in die Therapiewahl mit einbezogen werden.
Bei Vorliegen einer behandlungbedürftigen CLL wird die Wahl der geeigneten Therapie derzeit von 3 Kriterien bestimmt:
Bezogen auf die körperliche Fitness werden 3 Patientengruppen unterschieden:
Patienten im Binet-Stadium A oder B, die weder an krankheitsbedingten Beschwerden leiden noch Anzeichen einer „aktive Erkrankung“ aufweisen, werden zunächst nicht behandelt. Der Krankheitsverlauf wird jedoch durch regelmäßige Kontrolluntersuchungen, die im Abstand von einigen Monaten stattfinden, überwacht.
Dieser Bereich wird zur Zeit überarbeitet.
Wenn bei Patienten die erste Therapie nicht anschlägt (refraktäre Erkrankung) oder es zu einem Rückfall (Rezidiv) kommt, ist eine weitere Behandlung erforderlich, die für fitte und unfitte Patienten gleichermaßen gilt.